Rang 3 auf ungewohntem Asphalt

Nach einem Unfall im zweiten Lauf kämpfte sich Dieter Dieselkämper nach vorn

Ein Rennbericht von Dieter Dieselkämper vom 2. Lauf zur Deutschen Meisterschaft in Gründau

Abfahrt am Freitag  um 17 Uhr und Ankunft am Renngelände um 21:30 Uhr. An diesem Wochenende stand eine Veranstaltung mit 11 Startern über zwei Tage auf dem Programm. Es wurden die DM-Läufe der Auto-Crosser, der Rally-Crosser und ein Lauf der Rally-Crosser zur Belgischen Meisterschaft ausgetragen. Die Rennstrecke in Gründau ist für alle was Außergewöhnliches, denn sie wird komplett auf Asphalt ausgetragen. Daher werden auf dieser Strecke auch sehr hohe Geschwindigkeiten (für Crosser) erreicht. Rechnet man Drehzahl und Übersetzung um, so dürften auf der langen Geraden die Geschwindigkeiten bei unserem Fahrzeug bei ca. 180 km/h gelegen haben. Die Rennen fanden bei schönstem Wetter statt. Der Sonntag wurde nur ganz kurz durch einen Regenschauer gestört. 

Am Samstag stand schon früh das erste freie Training für uns an. Nach dem Probelauf waren wir optimistisch und rechneten in der Startaufstellung mit einer guten Position. Wir nahmen Aufstellung zum Zeittraining - dann ging es auch schon los: Die erste Runde zum Reifen warm machen, und dann zwei Runden das Fahrzeug ausquetschen! Doch das Pech folgte auf dem Fuße, als ich in der zweiten Rund schon den letzen gestarteten vor mir hatte. Ich rechnete damit, dass er mich sofort vorbeilassen würde, da ich wesentlich schneller war. Jedoch kam ich an ihm erst auf halber Strecke in der dritten von drei Runden vorbei. Damit war das Zeitfahren nicht gut für mich ausgegangen. Platz drei in der Startaufstellung, erste Reihe außen.

Das bedeutete für den ersten Lauf: Ich musste zu Beginn den weiten Weg zu fahren. Nach dem Start im ersten Lauf auf Rang drei, versuchte ich an Timo Behm vorbei zu gehen, was in der zweiten Runde auch geklappt hat. Auf der Verfolgung von Frank Meinzel gab es dann einen Rennabbruch, da Carsten Schlöffel am Ende der Geraden in die Mauer eingeschlagen war. Es kam zum Wiederholungslauf, bei dessen Start ich Timo Behm sofort überholen konnte und auf Platz zwei liegend wieder Jagd auf Frank Meinzel machte. In der letzten Kurve vor dem Ziel schlug ich hinten links an der Leitplanke an, wobei mir die Felge zerbrach und ich nur noch langsam weiterfahren konnte. Es war also schon wieder nicht gut gelaufen.

Am Sonntag Morgen am Vorstart erfuhr ich dann, das der erste Lauf noch mal wiederholt wird, da eine Runde zu wenig gefahren worden war. Also nochmals Start zum ersten Wertungslauf und auf Platz drei liegend wurden dann sechs Runden gefahren. Da ich am Vortag mit dem Felgenbruch auch einen der besten Reifen verloren hatte, musste ich nun auf weniger guten Slicks fahren.

Es folgte der zweite Lauf: Wieder am Start ganz außen, ging es in die erste Kurve. Plötzlich fuhr mir jemand derart heftig ins Heck, das ich mich drehte, wobei ein Zweiter mir komplett über das Auto fuhr und mir selbst meine Dachplatte aufgekrempelt hat. Ich stand nun in falscher Fahrtrichtung und musste das ganze Feld vorbei fahren lassen, bevor ich umdrehen konnte. Auf der Verfolgung des Feldes konnte ich nur noch einen Konkurrenten einholen. Das bedeutete Platz 7 für den zweiten Lauf und bei der Startaufstellung zum dritten Lauf ein Startplatz in der letzten Reihe.

Ein guter Start dann im dritten Lauf und nach der ersten Kurve auf Platz vier, den ich bis ins Ziel halten konnte. Das bedeutete für den Samstag Platz 4 in der Gesamtwertung. Es folgte dann noch das große Finale. Auf Startplatz 6 stehend, blitzte die Ampel auf, und es ging los. Nach der ersten Kurve dann auf Platz vier hinter Meinzel, Behm, Fürst. Dann ein Rennabbruch, denn Timo Behm hatte sich überschlagen. Es folgte der Neustart und die gleiche Platzierung, diesmal hinter Meinzel, Merzendorfer und Fürst. Auf der Geraden wurde ich dann von Rausch innen überholt, den ich nicht gehört hatte und deshalb weit links fuhr um eine gute Position für die nächste Kurve zu haben. In dem Turn kam Rausch extrem ins Rutschen und fuhr die Kurve quer. Ich griff immer wieder an, in der Kurve nach dem Ziel kam Rausch dann so quer, das er vorne rechts in die Planke einschlug. Ich stieg voll auf die Bremse, denn ich war direkt hinter Rausch, lenkte nach links weg,  schlug aber mit meinem rechten Vorderrad an seinem linken Hinterrad an. Ich stieg auf, konnte mein Fahrzeug aber abfangen. Nun machte ich mich an die Verfolgung der Führenden und konnte nach zwei Runden wieder aufschließen. In der letzten Runde vor dem Ziel konnte ich dann auch noch Fürst überholen. So erreichte ich Platz drei im Finale.

Es war eine super Veranstaltung, die vom MSC Gründautal hervorragend organisiert worden war. Obwohl es eine reine Asphaltstrecke war - und der eine oder andere sie mehr oder weniger mag -  mir gefiel sie gut, und es hat Spaß gemacht. Und zum Fahren sind wir auch sehr viel gekommen. Ich wäre das nächste Mal wieder gerne dabei. Zeittraining, Lauf 1, Lauf 2, Lauf 3, Finale, Rennbericht 1. Lauf