Heiko Genz bekam vom Vorsitzenden des Automobilclubs Ibbenbüren, Hans-Christoph Kröger (M.), seinem Stellvertreter Markus Hoffmann (l.) und Gregor Mausolf von der Organisationsleitung der Veteranenrallye den goldenen Lorbeerkranz und den Glaspokal für den Gesamtsieg überreicht. Foto: Matthias Mausolf/AMC Ibbenbüren
Heiko Genz heißt der Gesamtsieger der 35. Int. Ibbenbürener Motorrad-Veteranen-Rallye am Pfingstwochenende. Der 43-Jährige aus Finsterwalde-Sorno in der Lausitz setzte sich mit seiner DKW KS 200, Baujahr 1937, gegen weit mehr als 200 Mitfahrer durch. Rang 2 ging an den erst 17-jährigen Hannes Walter aus Bad Karlshafen/Weser mit einer NSU Quickly N von 1953. Der Niederländer Henk van der Veen aus Ruinerwold komplettierte auf einer Terrot Motorrette 3, Baujahr 1914, das Podium. Markus Grafe aus Westerkappeln – der bereits dreimal Gesamt-Zweiter geworden war – verpasste auf einer Wanderer 327, Baujahr 1918, mit Rang 4 erneut den Sprung an die Spitze erneut nur sehr knapp.
In der Mannschaftswertung gab es eine faustdicke Überraschung: Sie wurde von den vier Nachwuchsfahrern Aike Schultz (Eppenrod/Alcyon, Baujahr 1939), Jonas Buhmann (Beverungen/Triumph MF1, Baujahr 1938), Hannes Walter und Thilo Hornig (Ladbergen/NSU ZDB, Baujahr 1941) gewonnen. Aike Schultz ist mit 18 Jahren der Älteste der erfolgreichen Teenager, die unter dem Namen „Die Aufsteiger 14“ bereits in ihrem zweiten Jahr als Team ganz oben auf dem Treppchen landeten. Sie verwiesen Vorjahressieger „Ulmarama“ mit Markus Grafe, Ulrich Buhmann (Beverungen/BMW R4/ 1934), Rainer Baldus (Lengerich/Wanderer K500/1928) und Josef Bacher (Schauenburg/NSU 501 OSL/1935) sowie das „Knatter-Team“ mit Robin Lewe (Sommerfeld/NSU501T/1928), Michael Meyer (Frankfurt/Dresch MS350/1929), Ronny Lewe (Sommerfeld/DKW NZ250/1929) und Bernd Stinski (Hechthausen/Zündapp KS 600/1939) auf die Plätze zwei und drei.
Beim innerhalb der Rallye durchgeführten 34. Gleichmäßigkeitslauf auf der Aschenbahn im Ibbenbürener Sportzentrum Ost zeigte Werner Stockmann aus Stemwede-Dielingen die konstanteste Leistung. Mit einem der ältesten Fahrzeug im Feld – einer Progress, Baujahr 1905 – hatte er nach fünf Stadionrunden eine Abweichung von lediglich 0,33 Sekunden auf die Idealzeit. Bernd Stinski fuhr mit der Zündapp KS600 gerade mal 0,75 Sekunden zu schnell und musste sich mit Rang 2 begnügen. 1,10 Sekunden Abweichung von der Sollzeit notierten die Zeitnehmer bei Bernd Adler aus Dortmund, der eine Norton ES2, Baujahr 1938 bewegte.
Insgesamt gute Platzierungen gab es für einige Fahrer aus dem heimischen Kreis Steinfurt. Markus Grafes vierter Gesamtrang bei der Veteranenrallye bedeutete gleichzeitig den zweiten Platz in der Klasse 2 für Fahrzeuge bis Baujahr 1918. Oliver Maug aus Laggenbeck landete mit seiner Alba-Stettin, Baujahr 1923, in der Klasse 3 auf dem 9. Rang und damit in den Top ten. Die gleiche Platzierung gelang Albert Teeken aus Mettingen mit seinem D-Rad R0/4-Gespann von 1925 in der Klasse 4.
Rainer Baldus aus Lengerich belegte in der Klasse 5 den 5. Platz. Markus Grafes jüngerer Bruder Karsten Grafe (Westerkappeln), der im Vorjahr die Rallye gewonnen hatte, trug sich auf Rang 7 in die Ergebnisliste der Klasse 6 ein. Er war mit einer NSU 301TS von 1930 unterwegs. Den zweiten Platz in der Klasse 8 sicherte sich Dominik Schräder aus Laggenbeck mit einer Standard Feuergest, Baujahr 1935. Sein Vater Georg Schräder belegte in der teilnehmerstärksten Klasse 9 den neunten Rang. Er lenkte eine Standard Rekord, Baujahr 1937. Der Laggenbecker Olaf Brönstrup fuhr mit seinem Wehrmachtsgespann BMW R75, Baujahr 1944, in der starken Klasse 10 auf die 8. Position. In der Nachkriegsklasse 11 schaffte der Ibbenbürener Manfred Hoppe mit einer Miele 98 von 1950 den zehnten Rang. Ein Podiumsplatz gelang Thilo Hornig aus dem Mannschafts-Siegerteam mit Rang 3 in der Jugendklasse 13.
Die ganz große Überraschung der Veteranenrallye 2015: „Die Aufsteiger 14“ holten den Mannschaftssieg. Thilo Hornig, Aike Schultz, Jonas Buhmann und Hannes Walter (v. l.) setzen sich gegen 14 andere Teams durch. Neben Pokalen gibt es für den Mannschaftssieger als Wanderpokal eine große Glocke, die natürlich sofort laut angeschlagen wurde. Lotta und Ghia Grafe (vorne von links) – Töchter von Oldtimerfreund Markus Grafe – gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: Matthias Mausolf/AMC Ibbenbüren
Werner Stockmann kann sich über den Sieg beim 34. Gleichmäßigkeitslauf freuen, zumal er von einem prominenten Gast geehrt wurde: Prof. Dr. Mario Theissen (M.), Klassik-Referent des ADAC, gab im zusammen mit Hans Schmidt (l.) und Stefan Clever (r.) von der Organisationsleitung der Veteranenrallye den Siegerpokal und den goldenen Lorberkranz. Foto: Gregor Mausolf/AMC Ibbenbüren