Ein Wochenende

zum Vergessen

Erst Schlamm und dann riesige Staubfahnen machten Dieter Dieselkämper das Leben schwer

Ein Rennbericht von Dieter Dieselkämper vom 3. Lauf zur Deutschen Meisterschaft in Höchstädt

Abfahrt am Freitag um 18:30 Uhr und Ankunft nach 9,5 Stunden im hessischen  Höchstädt. Am Samstag war zum Glück nur die Abnahme des Fahrzeugs und am Sonntag dann das erste freie Training. Hier waren Stollenreifen Pflicht, denn durch den starken Regen am Freitag hatte sich der Untergrund auf einigen Streckenteile sehr aufgeweicht. Die Strecke selber war eine typische Motocrosstrecke, die sehr schmal gebaut und dadurch nicht flüssig zu fahren war. Die Auslaufzonen neben der Strecke bestanden zum überwiegenden Teil aus Hügeln -  nicht ungefährlich, falls man mal von der Strecke abkommen sollte. 

Zum Zeittraining hin trocknete der Parcours durch Sonne und Wind sehr stark ab, so dass die Reifenwahl von uns nicht mehr die beste war. Im Zeittraining fuhren wir die drittbeste Zeit mit doch schon recht großem Abstand von 04 Sekunden auf den Spitzenfahrer. Das bedeutete einen Startplatz ganz außen in der ersten Reihe. Aufgrund der Streckenbeschaffenheit eine sehr undankbare Ausgangsposition, denn nach dem Start folgte nach rund 40 Metern eine 90-Grad-Rechtskurve. Ich befürchtete große Probleme beim Einreihen und sah die Schwierigkeit, die zweite Startreihe hinter mir zu halten.

Start frei zum ersten Lauf: Innen Meinzel, in der Mitte Behm und außen ich. Am Start gleichauf mit Behm. Der wurde in der ersten Kurve schon sehr weit nach außen getragen. Mir blieb nur noch der Weg, der halb über den Wall der Streckenbegrenzung führte. Ich rechnete damit, dass ein großer Teil des Feldes nun innen an mir vorbei gehen würde. Doch in der zweiten Reihe waren die Fahrer sich nicht einig, und es kam zu Rempeleien, die mir zugute kamen. Ich folgte dicht hinter Behm. Nach einer Runde wurde der Staub so dicht, das ich die Heckleuchten an seinem Fahrzeug nicht mehr sehen konnte. Ich musste mich zurückfallen lassen, denn die Sicht war gleich null. Nach drei Runden im Staub drohte ich zu ersticken und ließ noch mehr Abstand. Erster Lauf also Platz drei.

In Lauf 2 wieder der Startplatz erste Reihe außen. Jetzt trat ein, was ich schon für das erste Rennen befürchtet hatte.  Beim Einbiegen in die erste Rechtskurve wurde ich von den hinter mir Startenden seitlich auf den Erdwall geschoben, wodurch ich etliche Plätze verlor. Bei der Verfolgung des Feldes und einem Überholversuch war dann die Strecke zu eng und es kam zur Kollision Ich drehte mich auf einen Erdwall. Nachdem ich mich befreit hatte blieb dann bis ins Ziel Platz 7.

Im dritten Lauf dann aus der letzten Reihe startend, war nach den ersten 20 Metern die erste Kurve schon nicht mehr zu sehen. Ich konnte nur hinterher fahren. Wieder Platz 7.

Im Finale dann auf Platz 5 in der zweiten Reihe hatte ich einen guten Start und bog in die erste Rechtskurve ein, gab wieder Gas und bekam einen solchen Schlag von links, dass es mich in einer riesigen Staubwand komplett von der Strecke schoss. Als sich der Staub verzogen hatte, stand ich dann abseits der Strecke in einer Senke und vor mir Christmann, der in den Hügel eingeschlagen war und dessen rechte Fahrzeugseite komplett zerstört war.

Diese Strecke gehört nun wahrlich nicht zu den Kursen, die ich gerne fahre. Sie gefällt mir nicht, aber so geht es wohl jedem, der eine mag diese lieber der andere diese und für alle sind die Bedingungen gleich. Nach dem Waschen meines Fahrzeugs hatte ich den Eindruck, dass es Sand gestrahlt wurde. Also bis dann in Seelow. Zeittraining, Lauf 1, Lauf 2, Lauf 3, Finale, Gesamtergebnis, Rennbericht 1. Lauf, Rennbericht 2. Lauf